Dolltopia

"So, das Wohnzimmer ist fertig! Dürfte ich jetzt endlich erfahren, was du hier für einen Radau veranstaltest?!" fauchte sie, als sie in die Küche abbog.

Eternia blieb stehen, als sei sie vor eine Wand gelaufen. Sinistra stand fröhlich summend in der Küche und schloß gerade das Fenster.
"Ah, Eternia! Du kommst gerade richtig!" meinte sie gut gelaunt und sah sich zufrieden den Boden an, der blitzeblank war.
Und rot.
"Nun, wie gefällt dir unser neuer Boden?"

 

Dolltopia

"Was... Was zum... Wie...?" Eternia starrte den Boden an und wußte nicht, was sie sagen sollte. Sie scharrte vorsichtig mit dem Fuß. Kein Zweifel, das war Steinboden, kein Linoleum.
"Das sieht ja absolut super aus! Genau an sowas hatte ich gedacht! Hell! Leicht sauber zu halten! Edel! Das ist ja schon fast Marmor!"
"Er strengt sich an zu glänzen wie Marmor, aber es ist Stein." Sinistra kicherte.
"Sinistra, damit hast du uns einen Haufen Geld und Arbeit gespart!"
"Gut, nicht?!"

Wo kam das her?

 

Dolltopia

Sinistra genoß es, Eternia so erstaunt zu sehen. Sie war müde, aber zufrieden mit ihrer Leistung, und sie hatte es sogar geschafft sich den Schweiß abzuwischen bevor Eternia hereinkam.
"Ach, weißt du, ich hatte hier eine kleine Unterhaltung mit dem Element im Fußboden. Das informierte mich darüber, daß unter dem Holz ein älterer Boden vorhanden war. Dieser Boden hier. Er konnte es gar nicht erwarten, wieder ans Tageslicht zu kommen und für uns zu strahlen."
Sie lächelte.

"Krass!" entfuhr es Eternia. "Und wie... Wie hast du das Holz weggekriegt?" So sehr sie sich auch umsah, die Küchenmöbel waren alle noch an ihrem Platz.

"Wie wir Elementaristen das eben so machen. Ich weiß ja, es ist kein echter Beruf", stichelte Sinistra zufrieden, "aber ich habe einfach den Holzboden aufgefordert zu gehen."
"Zu gehen?"
"Das Holz liegt draußen im Hof, wir können es verfeuern. Es sagte mir, es sei eh müde und wolle lieber zu einem Rauchelementar werden und sich mal die Welt ansehen."
"Oooookaaaaay..." Eternia wich vorsichtig ein Stück zurück. Ihre neue Mitbewohnerin war seltsamer als gedacht. "Na schön... ich gebe zu, dein Beruf ist doch ganz praktisch."

"Dankeschön!" Sinistra strahlte über das ganze Gesicht. "Und ich gebe zu, daß es leider nicht immer so einfach ist wie hier. Wenn Elemente nicht dasselbe wollen wie ich, dann... nun, dann ist es anstrengender."
"Also kannst du das nicht jederzeit machen?"
"In dieser Größenordnung? Nein. Darf ich mir jetzt das Wohnzimmer anschauen?"

 

Dolltopia

"Oh, Eternia, das hast du ja fantastisch hinbekommen! Alles sieht gleich so ordentlich und neu aus!" schwärmte Sinistra, nachdem sie zusammen hinuntergegangen waren, um sich Eternias Werk anzuschauen. "Und ganz ohne Kleckse! Wahnsinn!"

"Ich bin eben ein Naturtalent", grinste Eternia, gar nicht bescheiden. "Allerdings hat sich ein neues Problem ergeben!"
"Huh? Und das wäre?"

 

Dolltopia

"Hier, schau es dir an!" Eternia deutete auf den Übergang zwischen Wänden und Decke. "Jetzt, wo die Decke schön hell ist, sieht man, wie unsauber die früheren Mieter die Tapeten geklebt haben! Überall Löcher!"
"Ui, das ist wirklich nicht sehr schön..."
"Jetzt müssen wir doch tatsächlich auch noch tapezieren! Oder Deckenleisten kaufen!"
Sinistra überlegte einen Moment. "Kann man da nicht vielleicht eine Borde hinkleben?"
"Borde? Daran hab ich gar nicht gedacht." Eternia war baff, daß ihr das nicht selbst eingefallen war.
"Ich habe sogar eine da, aber sie ist violett", meinte Sinistra.
Eternia sah sie an. "Wieso hat man denn sowas dabei?"
"Nunja, ich hatte sie für mein Zimmer gekauft! Ich finde so etwas schön. Aber wenn du magst können wir sie statt dessen hier verwenden und ich suche mir etwas neues aus."

 

Dolltopia

"Okay! Dann mach mal! Du klebst die Borde an und ich geh die Küche streichen!" Eternia warf sich erneut den Papierhut über und wollte sich auf den Weg machen, doch Sinistra rief sie zurück: "Äh, warte! Soll ich dir nicht in der Küche helfen? Du machst jetzt die ganzen Malerarbeiten alleine..."
"Kein Problem, ich bin gerade in Schwung!"
"Ja, aber... willst du dir die Borde denn nicht erst anschauen, ob sie dir überhaupt gefällt?"
"Wenn du willst, dann zeig sie mir halt vorher. Aber weißt du was... So gut, wie du die Küche hinbekommen hast vertrau ich dir da einfach mal!" Gut gelaunt verschwand Eternia im Flur. Sinistra war sprachlos.
Die Blondine grinste. 'Noch mehr kostenlose Sachen! Sinistras Sparbuch ist ein Geschenk des Himmels!'

 

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