Um ein Euli zu nähen benötigst du zunächst das Schnittmuster. Ein Klick auf das Bild links öffnet es in Originalgröße, dann kannst du es per Rechtsklick speichern. Alle Schnittmusterteile paßten in Originalgröße auf ein DinA4 Blatt und ich habe noch ein wenig freien Platz abgeschnitten. Wenn du das Schnittmuster also auf eine ganze Seite druckst hat dein Euli hinterher dieselbe Größe wie meins. Natürlich kannst du das Schnittmuster auch nach Belieben vergrößern oder verkleinern, solange du alle Teile entsprechend änderst. (Beim Vergrößern und Aufteilen auf mehrere Blätter kann das eine ganz schöne Qual werden...)
Was du für Euli brauchst:
- Stoff für Körper und Flügel, die Menge ist abhängig von deiner gewählten Größe und die Farben natürlich deine Wahl!
- Filz in weiß und schwarz für die Augen und in beliebigen anderen Farben für den Augenring, Bauch und Schnabel
- Nähgarn passend zu den gewählten Farben
- Scheren für Stoff und Papier
- Nadeln
- Stecknadeln
- Bleistift oder Trickmarker zum Übertragen der Schablonen
- Nähmaschine (optional)
- Füllmaterial, z.B. Synthetik.
Tipp: Eine günstige Art an Füllmaterial zu kommen ist es oft ein billiges Kissen zu kaufen und zu öffnen. Ich nehme z.B. gerne die billigen Sofakissen von IKEA, denn da weiß ich, daß die Füllung neu ist, und ich kann auch den Stoff und die Einlage weiterverwenden. Es gibt aber auch kleine und große Pakete verschiedener Sorten im Bastel- oder Stoffladen zu kaufen.
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Nachdem du das Schnittmuster ausgedruckt und ausgeschnitten hast mußt du dich als erstes für eine der Flügelvarianten entscheiden. Die erste Variante ist die einfachste, sie ist rund und sieht süß aus. Die mittlere hat ein kleines Detail und die dritte ist dafür gedacht, wenn du die Flügel realistischer machen möchtest. In dem Fall solltest du die aufgezeichneten Federdetails auf jeweils das äußere Teil des Stoffs übertragen und sie nachsticken. Auch beim Bauch kannst du dir aussuchen ob du ihn rund oder mit Kante machen möchtest.
Als erstes solltest du deine gewählten Stoffe bügeln, das erleichtert die Arbeit. Achte beim Aufzeichnen darauf, daß von den Flügeln zwei spiegelverkehrt gemacht werden müssen. Der Körper und der Bauch werden so auf doppelt gefalteten Stoff gelegt, daß die glatte Kante bündig mit der Stoffkante ist. (Oder du zeichnest eine Hälfte auf, markierst dir wo die Kante ist und klappst die Schablone dann um um die andere Hälfte aufzuzeichnen.)
Zeichne alle Teile mit einem weichen Bleistift auf der linken Seite des Stoffs leicht an. Beim Ausschneiden wird für Körper und Flügel jeweils ein Rand von ca 1cm als Nahtzugabe hinzugefügt. Wenn du Bauch, Schnabel und Augen aus Filz machst brauchst du dort keine Nahtzugabe. Möchtest du jedoch einen Stoffbauch mußt du natürlich auch dieses Teil mit Rand ausschneiden. Übertrage die Linien auch auf die zuvor umgeklappte Seite des Stoffs. Ich habe bei meiner Körperschablone auch die gestrichelten Teile ausgeschnitten und zeichne mir auf einem Körperstück so die Positionen von Augen und Bauch auf der linken Seite auf.
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Mit Hilfe von Stecknadeln, die ich von links durch den Stoff stecke, kann ich auf der rechten Seite die richtige Position für die Augenringe finden und lege den Filz dort auf. (Da das Muster so gleichmäßig ist habe ich nur zwei Nadeln benutzt - bei bunterem Stoff empfehlen sich vier oder mehr.) Die Nadeln wieder entfernen und den Filz mit einer Stecknadel fixieren.
Der Augenring wird von Hand mit normalem Stich aufgenäht. Wer es gerne ordentlich mag kann das natürlich auch mit der Nähmaschine machen.
Anschließend wird mit dem Bauch genauso verfahren. Falls du einen Bauch aus Stoff machst empfiehlt es sich die Nahtzugabe an den Rundungen ein Stück einzuschneiden und sie dann umzufalzen und zu bügeln, um sie ordentlicher aufnähen zu können.
Auch die Augen werden von Hand aufgenäht. Mit der Position der Pupillen kannst du Euli viele unterschiedliche Gesichter machen lassen. Laß sie nach oben schauen, zur Seite oder schielen. Du kannst auch zusätzliche Halbkreise aus Filz als Lider ausschneiden und sie halb schlafen lassen.
Als letztes wird auch der Schnabel aufgenäht.
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So sollte es dann aussehen, wenn es fertig ist.
Tipp: Wer es gerne etwas kruder mag, der kann auch gerne erst Euli zusammen nähen und stopfen und die Applikationen dann mit groben Stichen von Hand aufnähen.
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Als nächstes werden die Flügel genäht. Jeweils zwei Stücke Stoff auf rechts aufeinanderlegen und mit der Maschine nähen. (Du kannst auch alles von Hand machen, wenn du keine Nähmaschine hast.) An einer Seite eine ca. 2cm große Öffnung zum Wenden lassen.
An den Rundungen mit einer Schere kleine Dreiecke aus der Nahtzugabe schneiden, dabei darauf achten nicht die Naht zu verletzen. Auf diese Weise sehen sie nach dem Wenden schöner aus und werden nicht so knubbelig. Die Nahtzugabe mit der Schere rundherum auf ca. 3mm zurückschneiden.
Flügel wenden - ich mache das mit einer Arterienklemme. Wer kein Werkzeug hat sollte die Öffnung lieber etwas größer machen als zu klein. Eine dicke Stricknadel oder ein Eßstäbchen können ebenfalls hilfreich sein. Dann den Flügel leicht mit Füllmaterial stopfen und den Flügel mit einem Leiterstich von Hand schließen. Anschließend den anderen Flügel ebenso nähen.
Falls Flügelvariante 3 benutzt wird müssen die Details der Federn vor dem Nähen aufgestickt werden.
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Als nächstes werden zuerst die Aussparungen in Eulis Körper genäht (der dreieckige Einschnitt unten). Ich empfehle sie mit Stecknadeln zu fixieren und dann zu heften ehe die Stecknadeln entfernt und die Naht gemacht wird. Das wird der spätere Boden, damit Euli stehen kann. Den Stoff dazu rechts auf rechts falten.
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Nun werden die beiden Körperhälften rechts auf rechts aufeinander gelegt und mit Stecknadeln fixiert. Da sich dabei immer ein wenig Ungenauigkeit einschleicht nähe ich mit der Gesichtsseite nach oben. Wenn ich der aufgezeichnete Linie auf dem Rückenteil folgen würde und die beiden Hälften nicht ganz genau aufeinander liegen könnte sich sonst das Gesicht leicht zur Seite verschieben. Den unteren Rand hefte ich, damit die abgenähten Teile schön übereinander liegen.
Am unteren Rand etwa 5-6cm offen lassen zum Wenden und Stopfen.
Euli rundherum nähen, dann wenden und stopfen. Mit Hilfe einer Stricknadel, eines Eßstäbchens oder einer Arterienklemme das Stopfmaterial in die Ohren drücken, dann nach und nach fest stopfen. Viele Stopfmaterialien sacken mit der Zeit leicht in sich zusammen, daher eher zuviel als zu wenig stopfen - aber nicht so viel, daß die Nähte platzen!
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Nach dem Stopfen die Wendeöffnung mit einem Leiterstich verschließen.
Tipp: Wenn du möchtest daß dein Euli besonders stabil steht (z.B. als Buchstütze) kannst du einige saubere Kieselsteine, etwas Sand, Reis oder schweres Granulat in ein kleines Säckchen einnähen und dieses im unteren Teil des Körpers positionieren. Es sollte von Füllung umgeben sein, damit Euli keine unschöne Beule bekommt und du mußt eventuell die Wendeöffnung etwas großzügiger anlegen, damit es auch hindurchpaßt.
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Als letzten Schritt die Flügel annähen. Das kannst du auf unterschiedliche Weise tun. Hier wurden z.B. Knöpfe zur Fixierung verwendet. Du kannst auch Perlen nehmen, einfach nur dekoratives Stickgarn benutzen oder sie unsichtbar nur mit der Unterseite an Euli nähen (was bei Flügelvariante 3 schöner aussehen kann). Ganz nach Geschmack! Bei Flügeln mit Detail darauf achten, daß die glattere Kante nach vorne zeigt und die welligere zum Rücken.
Ich benutze fürs Annähen eine besonders lange Puppennadel (13cm), mit der ich komplett durch Euli hindurchstechen und so beide Flügel auf einmal annähen kann. Wenn man öfters solche Projekte hat ist das eine nützliche Anschaffung. Aber es geht natürlich auch ohne.
Voila, Euli ist fertig! Viel Spaß damit!
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