Im Haus bemühte sich Tamara Giselda in der Küche zur Hand zu gehen. "Gibt es etwas womit ich helfen kann? Vielleicht das Gemüse schneiden?"
"Vielen Dank für die Hilfe, Tamara! Vielleicht könntest du für mich einen Blick in die Schachtel dort drüben werfen?"
"Was ist drin?"
"Das weiß ich nicht, deshalb ist es ja so interessant!" zwitscherte Giselda. "Plötzlich war sie einfach da! Vielleicht ist ein Tier drin, ich hab gesehen wie sich der Deckel bewegt hat. Aber wenn ich jetzt aufhöre diesen Pudding zu rühren brennt er an."
"Na schön, dann schau ich mal rein."
Die Puppe hievte die Schachtel auf den Tisch. "Sie ist schwer, aber ich glaube nicht, daß da etwas lebendes drin ist."
Sie warf einen vorsichtigen Blick unter den Deckel und hob dann die Augenbraue.
"Das ist kein Haustier, Giselda. Aber es wird dir trotzdem gefallen."
"So? Was ist es denn?"
"Geschirr. Und zwar eine ganze Menge davon. Teller, Suppenteller, Besteck, Weingläser... scheint ein ganzes Set zu sein."
"Wow!" Giselda freute sich.
"Es scheint, als ob jemand deine Befürchtungen, nicht alle Gäste versorgen zu können, mitbekommen hat und dir ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk macht", vermutete Tamara mißtrauisch. "Bist du dir sicher, daß die Schachtel sich bewegt hat? Gläser tun das für gewöhnlich nicht."
"Sie ist auf und ab gehüpft, ich schwör's!"
"Nun, jetzt tut sie das nicht. Soll ich dann den Tisch decken?"
"Ja, tu das bitte. Ich bin hier noch beschäftigt."
"Die Vanille riecht köstlich, Giselda."
"Das ist so lecker, es ist schwer nicht alles selber zu futtern." Die winzige Wingling errötete leicht.
Tamara nahm alles aus der Schachtel und stellte sie auf den Boden zurück, ehe sie anfing den Tisch zu decken.
"Was hältst du von der neuen Küche?" fragte sie. "Ich beneide euch um euer Badezimmer und würde es nicht missen wollen, aber die Küche ist jetzt etwas klein, oder?"
"Solange wir nicht anbauen kann man da wohl nichts machen, schätze ich." Giselda seufzte leise. "Ich bin mir sicher, daß ich alles so arrangieren kann, daß es hinhaut."
"Ich hoffe derjenige, der am Ende des Tisches sitzt, muß während des Essens keinen Gebrauch von besagtem Bad machen, sonst müssen alle anderen aufstehen."
Tamara lächelte schwach.
Im Nachbarraum war Eternia mit Dekorieren beschäftigt.
"Es ist kein Pink!" sagte sie mit einem selbstgefälligen Grinsen. "Ich frage mich, ob Nareen Frösche mag? Jeder mag Frösche, stimmt's?"
"Ah, ich kann es kaum erwarten hier mein erstes Bad zu nehmen. Klein aber fein. Natürlich würde ich zu größer und mit Dusche auch nicht nein sagen, aber das hier wird's tun. Ich kann hier eh nicht für immer bleiben, wenn die Decken wirklich zu niedrig sind, um hier mit einem Mann zu leben."
Ihre Augen nahmen einen verträumten Schimmer an.
"Oh junge, es wäre echt klasse, wenn ich ein Date mit Arion klar machen könnte."
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