"Hm? Was zum..." Auf Eternias Kopfhaut entstand ein Schauer, der ihr anschließend den Rücken hinab kroch. Einer Eingebung folgend sah sie nach unten.
Zu ihren Füßen stand ein kleiner Roter Panda in einem rosa Strampelanzug. Die Kreatur lächelte aufgeregt und hielt sich an einem Korb fest, um nicht hinzufallen.
"Nachbarin!" rief das Kleinkind aufgeregt und deutete mit dem Finger auf Eternia.
"Was zum Donner...!" Eternia umkreiste die winzige Kreatur vorsichtig und sagte leise zwischen zusammengebissenen Zähnen: "Sinistra! Pst, Sinistra! Guck dir das an!"
Der Panda tapste einen Schritt auf sie zu und ließ den Korb los. Einen Korb, in dem sich bei genauer Betrachtung einige echte Köstlichkeiten zu befinden schienen.
"Ha ha! Mama! Mama, ich hab Nachbarin gefunden!"
"He, Moment mal! Der meint doch nicht etwa mich mit 'Mama', oder?" Ein erneuter Schauer durchfuhr die Frau.
"Nein, er meint mich", erklang eine weitere körperlose Stimme, diese weiblich und sanft.
"Kentaro, sei brav!"
"Ähm... hallo?" Perplex ließ Eternia sich auf die Knie nieder. Da kam ein weiterer Roter Panda ihren Gartenweg entlang. 'Was ist denn hier los?!' dachte sie erschreckt, als sie den Aufzug der Besucherin sah.
Die Pandafrau trug einen farbenfrohen Kimono und balancierte einen Kuchen, der größer war als ihr Sohn, vor sich her. Ihr puscheliger Schwanz schwang bei jedem Schritt hin und her.
"Guten Tag, die Dame!" grüßte die Pandafrau mit einer höflichen kleinen Verbeugung, als sie bei Eternia ankam. "Darf ich mich vorstellen? Ich bin Frau Ressapanda und das dort ist mein Sohn Kentaro. Wir sind Nachbarn."
"Wer ist denn da nun, Eternia?" Sinistra stand im Flur und hatte keine Ahnung, was für ein Geschöpf ein Klingelmännchen sein könnte, aber Eternia kam nicht wieder herein. Die Aufforderung herauszukommen hatte sie über dem aufgeregten Klopfen ihres Herzens nicht gehört.
Neugierig streckte sie den Kopf um die Ecke. Der Saum ihres Kleides streifte Kentaro und wischte den Kleinen glatt von den Füßen. Er quiekte auf.
"Oje!" Rasch hüpfte Sinistra einen Schritt zurück. "Du meine Güte! Verzeihung, kleines Klingelmännchen! Hast du dir wehgetan?"
Kentaro quiekte weiter, aber es klang vergnügt. "Whee! Zweite Nachbarin, Mama!"
Frau Ressapanda blickte die Elementaristin an und ignorierte ihren Sohn, was wohl bedeutete, daß ihm aus ihrer Sicht nichts weh tat.
"Guten Tag! Wie ich bereits zu ihrer goldhaarigen Freundin sagte, sind wir ihre Nachbarn. Ich bin Frau Ressapanda."
"Guten Tag..."
Eternia war geschmeichelt. Goldhaarig! "Sehr erfreut Sie kennenzulernen. Meine Mitbewohnerin heißt Sinistra und ich bin Eternia. Sie sind unsere Nachbarn? Wie meinen Sie das?"
Die benachbarten Häuser schienen nicht das richtige Format für diese Familie zu haben.
"Mein Mann, die Kinder und ich wohnen in der großen Eiche im Stadtpark. Das ist fast genau hinter Ihrem Haus."
"Oh..."
"Als ich den Krach hörte und sah, daß neue Nachbarn einziehen, habe ich ihnen schnell einen Kuchen gebacken. Hier, bittesehr!"
"Danke..." Unauffällig beäugte Eternia den gedeckten Kuchen, den ihr die Pandafrau nun in die Hände drückte. Was aßen sprechende Pandas wohl so? Doch hoffentlich keine Insekten? Ein angenehmer Geruch wehte ihr ins Gesicht und sie stellte erleichtert fest, daß es ein Apfelkuchen war, ohne sichtbare Ungewöhnlichkeiten. Er war sogar noch warm.
"Das ist doch keine Ursache! Dem Lärm nach zu schließen war es ein anstrengender Tag für sie. Sie beide sind sicher ganz müde nach dem Einzug und haben Hunger. Da hilft man sich als gute Nachbarn einfach, und ich liebe es zu backen. Kentaro?"
"Jaaaaa, Mama!" Der kleine Panda sprang auf und schob den Korb näher an Sinistras Füße heran. "Hier noch mehr Leckerchen!" Er strahlte über das ganze Gesicht.
"Ich danke auch ganz herzlich für die schönen Geschenke! Vielen Dank!" dankte Sinistra brav mit einem Knicks.
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Kommentare
So niedlich (kawaiii )
...und vor allem höflich und zuvorkommend, nette Nachbarn
(PS: Du überkompensiert doch nicht etwa?) ;)
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