"Schau mal, Eerie, das ist doch eine gute Größe für einen Kürbis, oder?"
"Stööööööööööhn."
"Genau. Den nehmen wir schon mal mit. Kannst du auch einen tragen?"
Hier ist die Gartenmauer gerade in Arbeit. Ein ganz schönes Chaos, aber immer noch besser als der weiße Hintergrund vom letzten Mal. Um sie fertigzustellen habe ich über 600 "Steine" aus Pappe ausgeschnitten.
"Entschuldigt bitte", sagte eine leise und schüchterne Stimme.
Nareen sah auf und erblickte eine junge Frau, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Ihr Gesicht war weiß wie Porzellan und ihre Augen schwarz wie Kohle. Die Nekromantin fühlte sich auf seltsame Art zu der Fremden hingezogen. "Oh. Guten Tag! Bist du ein Besucher? Kann ich dir helfen?"
"Auch Euch einen guten Tag." grüßte die Frau mit einer höflichen Verbeugung. "Mein Name ist Mir und ich suche nach meinem heiligen Juwel. Habt Ihr es zufällig gesehen?"
"Ein heiliges Juwel? Ich kann mich nicht erinnern so etwas gesehen zu haben, tut mir leid. Es ist sicher sehr wertvoll für dich."
"Oh ja, das ist es. Es verschwand aus meinem Tempel, und nun kann ich ohne es nicht nach Hause gehen." Tiefer Kummer zeigte sich auf Mirs Gesicht.
"Ach, es tut mir so leid das zu hören. Also ist es ein magisches Juwel?"
"Ja, das ist es. Das Juwel ruft den mächtigen Drachen der Dunkelheit in den Nachthimmel."
"Als Nekromantin bin ich nicht so gut darin magische Auren aufzuspüren, aber ich werde meine Augen offen halten", versprach Nareen.
Mirs Augen leuchteten auf. "Ich danke Euch so sehr, edle Nekromantin! Diese unwürdige Kreatur weiß Euren Willen zu helfen sehr zu schätzen." Sie verbeugte sich erneut.
"Öööh... Ist schon gut, echt. Ich hab ja noch gar nichts gemacht. Aber... wie kann ich dich denn finden, falls ich dein Juwel finde?"
"Macht Euch darüber keine Sorgen. Ich werde es wissen."
"Na das war ja eine seltsame Begegnung der dritten Art", flüsterte Nareen Eerie zu, als sie sich auf den Weg zurück zum Puppenhaus machten. "Schnapp dir einen Kürbis und folge mir rasch. Ich bekomme seltsame Schwingungen von dem Mädchen."
Nareen sah nicht zurück und so entging ihr, wie Mir direkt durch die massive Gartenmauer verschwand.
Überbelichtet UND unscharf! Ich bin ja so ein Held...
Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrten wartete Eternia schon auf sie.
"Wow! Eternia, du siehst toll aus." meinte Nareen, die ihre Freundin um ein Haar nicht erkannt hätte.
"Ha ha, danke! Ich hab nur auf dich gewartet!"
Eigentlich wollte ich beiden Kostüme nähen, aber ich hatte auch noch die Lampen und so viele andere Dinge gebastelt, daß keine Zeit mehr blieb und ich auf bestehende Kleidung zurückgreifen mußte.
"Hier ist ein Kostüm für dich. Schnell, probier es an!"
"Hm, in Ordnung. Laß mich nur rasch den Kürbis weglegen."
"Ich bin ja so gespannt zu sehen wie es an dir aussieht. Hoffentlich paßt es!"
Das ist das Outfit von Pullip Nahh Ato, minus Schleier.
Nareen begann sich auszuziehen, doch hielt dann inne, um das Kleid näher in Augenschein zu nehmen. "Was für eine Art von Kostüm ist das eigentlich? So etwas habe ich noch nie gesehen."
"Das ist ein Magical Girl Kostüm! Weißt du, sowas wie ein schöner weiblicher Superheld mit magischen Kräften."
"Hm, wäre das nicht eher was für jüngere Mädchen als mich?"
"He, sehe ich im echten Leben wie eine Bauchtänzerin aus? Kostüme sind dazu da etwas vorzugaukeln."
"In Ordnung, ich probiere es aus. Danke, daß du mir zutraust mich als schöne Heldin zu verkleiden." Nareen lachte.
Eternia stimmte in das Lachen ein. "Ich hab dir vorher schon gesagt, daß du auch als Model arbeiten solltest."
"Ach, deshalb hast du Angst, daß ich zu fett für dieses Kleid sein könnte?"
"Häh, was?!"
"Du meintest es könnte nicht passen."
"Damit meinte ich es könnte zu weit sein!"
"Oh." Die Nekromantin errötete ein wenig.
"Sag mal, besonders schüchtern bist du nicht, huh?"
"Was meinst du, Eternia?"
"Ich meine daß du dich mitten im Wohnzimmer ausziehst während Leute... uhm und Zombies... dabei sind."
"Ach, das." Nareen ließ sich aufs Bett plumpsen. "Das ist wohl eine der Sachen, die von Giselda auf mich abgefärbt sind, schätze ich."
"Du siehst toll aus in diesem Kostüm!"
"Oh, danke! Es ist auch sehr bequem zur Abwechslung mal einen kurzen Rock zu tragen. Ich wünschte so etwas hätte ich für jeden Tag."
"Da fehlen aber noch die Handschuhe und Stiefel."
"Ich glaube die Stiefel passen mir nicht, und ich lasse die Handschuhe weg bis ich damit fertig bin Giselda zu helfen."
Das Sailor Moon Kostüm gehört zu einer echten Sailor Moon Puppe, die mein Mann mal von seinen Freunden zum Geburtstag geschenkt bekam weil sie es witzig fanden.
"In Ordnung! Die gesamte Bande ist fertig für Halloween!" schrie Eternia und stellte sich mitten im Raum in Pose.
Nareen machte es ihr nach und selbst die Zombies kamen in Stimmung.
"Hussah für die Halloween Bande! Fertig zur Party!"
Plötzlich klopfte es an der Tür.
"Aw, was ist denn jetzt wieder los?" Nareen seufzte.
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