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Am nächsten Morgen wurde Nareen vom Geruch frischen Tees und fröhlichem Gemurmel in die Küche gelockt. Sie fand Eternia und Tamara am Tisch sitzend vor, der total mit glitzernden Papierschnipseln bedeckt war.

"Guten Morgen! Huh, was ist denn hier los?"

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"Hi Nareen! Tut mir leid, daß wir ohne dich angefangen haben, aber du warst heute ein ganz schöner Langschläfer!" Eternia lachte entschuldigend. "Das sieht dir übrigens gar nicht ähnlich."

"Entschuldige, ich muß erschöpft gewesen sein vom Laufen in der Kälte gestern. Mir geht es aber gut." Die Nekromantin sah genauer hin. "Also, was macht ihr da?"

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"Wir basteln Papiersterne für Weihnachten!" erklärte Eternia.
"Besser gesagt, wir versuchen es", korrigierte Tamara sie tonlos.
"Na gut, okay, die Ergebnis sind mal so, mal so. Aber es ist der gute Wille, der zählt!"

Giselda kicherte.

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"Wir haben sogar Vorhänge mit Sternen aufgehängt!" Eternia schubste Tamara beiseite, damit Nareen mehr sehen konnte. "Hier, sind sie nicht schick?"
"Das gibt ne +3 im Komfortlevel, hm", meinte Tamara.


Die Szenerie ist ein Aquarellbild von Terry Harrison. Es ist auf Pappe aufgezogen und kann im Winter gegen ein anderes ausgetauscht werden.

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"Ooooooh, ja, ich mag sie! Können wir die für immer dran lassen?"
"Uhm... eigentlich sind sie für Weihnachten, aber wenn sie dir so gut gefallen... klar, wieso nicht!"
"Großartig!"
"Und jetzt, wo die Sterne fertig sind, haben wir endlich Zeit für die wichtigen Dinge!" Der Rotschopf wirkte sehr glücklich. "Giselda, würdest du mir bitte den Bleistift da rüberreichen?"

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"Klar, bitte schön. Was willst du damit?"
"Danke. Wir schreiben jetzt unsere Wunschliste!"
"Wunschliste?" Nareen war sich nicht sicher, ob sie verstand.
"Ich hab dir doch gesagt, Geschenke von der Chefin zu bekommen hat oberste Priorität. Also schreiben wir eine Liste mit Dingen, die wir haben möchten, damit Eph weiß, was sie uns schenken soll. Laß mich mal als Beispiel anfangen. Hm..." Eternia überlegte einige Sekunden. "Ich möchte... neue Shirts. Und einen Teddy. Eine Decke. Mehr Stühle für die Küche. Schmuck..."
Sie schrieb alles auf.

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"Solltest du nicht etwas genauer beschreiben was du dir wünscht?" fragte Tamara, die stumm blieb, da sie nicht im Haus wohnte.
"Bist du verrückt? Wenn ich schreibe 'möchte ein blaues Shirt' würde ich ja nur ein Shirt bekommen! 'Shirt' ist so vage, daß sie mir vermutlich mehrere geben wird, damit garantiert meine Lieblingsfarbe dabei ist", erklärte Eternia mit selbstgefälliger Miene. "Laß mal überlegen... Eine Stereoanlage möchte ich auch. Einen Fernseher... Nareen, was möchtest du?"

"Ich? Oh... Hm... Ich hätte gerne ein neues Outfit. Und ein Nachthemd. Eine Jacke gegen die Kälte. Vielleicht eine Kette. Eine Heizung fürs Wohnzimmer. Stricknadeln. Garn. Oh, Ohrenschützer wären schön. Noch ein Sessel, damit wir uns alle setzen können. Oh... hab ich jetzt zuviel aufgezählt?"

"Nein, das ist perfekt!" meinte die Rothaarige, die fleißig alle von Nareens Wünschen aufs Papier übertrug. "Ho ho. Ein Morgenmantel. Ein Kuschelkissen..."

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"Eternia, du bist gierig." Es fiel Tamara schwer nicht zu lachen.
"Nein, wir müssen gründlich sein! Wir bekommen nur eine Chance pro Jahr auf Geschenke!" Eternia wedelte mit den Armen.
Die Nekromantin hatte einige Bedenken. "Aber glaubst du nicht Eph wird böse auf uns sein, wenn wir zu gierig sind?"

"Hallo-ooo! Die Chefin liebt uns! Sie würde niemals wütend werden. Also los jetzt, was brauchen wir noch... Oh, einen Weihnachtsbaum natürlich. Baumschmuck. Hosen. Strumpfhosen. Ich möchte auch eine Jacke. Und einen süßen Hut. Verflucht soll sie sein, wenn er nicht süß ist! Einen Schrank oder sowas. Ein Pony. Nein, das war ein Scherz. Ein Pferd. Einen Pool für den Garten..."

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"Giselda, was möchtest du?"
"Wer? Ich?" Die kleine Wingling hatte ihr wie hypnotisiert zugesehen. "Oh... Ich möchte... eine Kerze, damit ich abends mein Bilderbuch ansehen kann. Ein Spielzeug für Akshi, damit sie mit Pete spielen kann. Und ein paar mehr Töpfe für die Küche."
"Gut, was noch?"
"Sonst nichts."
"Nichts?!"
"Nein. Das ist alles."
"Du bist ja so langweilig."

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Zwei Stunden später...

"... und einen Laptop. Hah! Das war's! Wir sind fertig!" jubelte Eternia.
Nareen starrte ängstlich auf den Papierstapel auf dem Tisch. "Das ist aber wirklich eine unheimlich lange Wunschliste. Bist du wirklich sicher, daß Eph nicht böse auf uns wird?"
"Jetzt sei nicht albern, Nareen. Das hast du schon fünfmal gefragt und meine Antwort bleibt die gleiche. Nein, sie wird nicht sauer. Sie wird glücklich sein uns glücklich machen zu können!"
"Wenn du das sagst..."

Tamara hob nur eine Braue und hielt sich raus.

 

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