"Wenn man vom Teufel spricht! Da ist er ja! Hi Brian!" Arion winkte einem rothaarigen Mann zu, der gerade zu ihnen gestoßen war.
"Oh, hallo, alle zusammen!" Der Neuankömmling lächelte in die Runde, doch seine Augen schienen den Garten nach etwas bestimmtem abzusuchen. Als er nicht finden konnte, wonach er suchte, brach seine Laune etwas ein und er wandte sich an Nareen. "Danke für die Einladung!"
"Je mehr, desto besser! Du bist also Brian? Hallo!"
"Fühlt euch geehrt, denn wir haben uns entschlossen heute Weihnachtslieder zu spielen statt unserem normalen Repertoire", lachte Arion, als her neben Brian Stellung bezog.
Das Publikum scharte sich um sie als sie begannen "Jingle Bells" zu spielen. Es war hörbar, daß dies nicht der normale Stil der Band war, aber der Sänger und Gitarrist schlugen sich sehr gut.
Nareen lauschte der Musik und sang leise mit, als sie ein leichtes Zupfen an ihrem Rock verspürte.
"Ja, was ist? Oh, Sackboy und Sackgirl!"
Beide Sackpersonen wackelten mit den Köpfen und gestikulierten wild.
"Ihr müßt schon gehen oder ihr verpaßt das Erscheinen von Little Big Planet 2? Oh, das wäre ja schrecklich, das verstehe ich natürlich!"
Die Sackpersonen winkten und grinsten.
"Dann bis zum nächsten Mal! Es war so nett von euch vorbeizuschauen!" Nareen winkte ihnen zum Abschied und bemerkte zur gleichen Zeit bereits einen neuen Gast.
"Hallo Mir! Ich bin so froh, daß du es zu unserer Party geschafft hast!"
"Guten Tag Nareen. Entschuldige, daß ich schlecht informiert bin über die lokalen Festlichkeiten, aber ich glaube der passende Gruß ist Frohe Weihnachten?" Mirs schwarze Augen trafen kurz auf ihre, ehe sie über die Ansammlung von Gästen wanderten. Mir hielt nach jemandem Ausschau, ebenso wie Brian es getan hatte. Oder war sie nur neugierig?
"Hast du irgendwelche neuen Informationen zu meinem Heiligen Juwel, Nareen?"
"Aw, es tut mir so leid, aber nein, es ist nicht wieder in unserer Wohnung aufgetaucht."
"Dann muß es erneut gestohlen worden sein."
Das altmodische Rüschenmützchen (ich liebe es!) mag zwar nicht so aussehen, aber es gehört tatsächlich zu den Original Accessoires des "koreanischen Geistes" Mir. Ich habe keine Ahnung was die Designer sich dabei gedacht haben, vor allem wo sie eh so viele Haar Accessoires dabei hat. Aber ich freue mich.
Eternia keuchte. "Oh nein! Es ist Mir! Sie ist wirklich auf unserer Party aufgetaucht!"
"Ist etwas passiert?" fragte Sol mit einem Anflug von Sorge in der Stimme. "Du bist plötzlich so bleich."
"Huh? Oh, ich bin in Ordnung. Mir ist nur etwas... ähm... kalt. Ich glaube, ich geh eine Weile rein."
"Whoa! Wir wollen ja nicht, daß du krank wirst! Dann laß uns gehen!" meinte Sol, während er sich prompt auf den Weg zum Haus machte.
"Oh, du kommst auch? Danke." Eternia schmollte, weil sie bislang keine Chance gehabt hatte mit Arion zu sprechen, aber sie begann sich zu fragen, ob sie da nicht dem falschen Date hinterher jagte. Na schön, vielleicht sah Sol etwas mittelalterlich aus. Aber er schien sich aufrichtig für sie zu interessieren.
"Hmm..."
Tamara näherte sich Nareen und Mir mit einer höflichen Verbeugung. "Lady Mir! Was für eine Freude, Euch hier zu treffen."
"Guten Tag, Yoriko." Mirs schwarze Augen waren unergründlich.
"Oh, ihr zwei kennt euch? Yoriko? Wer ist Yoriko?" fragte sich Nareen, erstaunt über Tamaras Verhalten. Sie hatte nie einen so sanften und untertänigen Tonfall an Eternias Freundin bemerkt.
"Natürlich kenne ich Lady Mir. Meine Familie dient ihr, und Yoriko ist mein echter Name", gab Tamara zurück. "Tamara ist nur ein Rufname, der für viele Leute leichter zu merken ist."
"Oh?"
"Braucht Ihr etwas?" fragte Tamara die bleiche Frau.
Mirs Gesicht leuchtete auf, und sie schien sich etwas zu entspannen. "Heute nicht, Yoriko. Dies ist Nareens Weihnachtsfeuer und wir sind gleichgestellt als Gäste."
"Wie Ihr wünscht. Ihr solltet aber wissen, daß ich eine der Gastgeberinnen bin, also wenn Ihr etwas braucht laßt es mich bitte wissen. Ich bin dann erstmal drinnen und kümmere mich um die anderen Gäste."
"Richte Tahome ein Hallo von mir aus." In Mirs Stimme lag ein unidentifizierbarer Unterton, der Nareen schaudern ließ.
'Uhm, und wer ist Tahome?' fragte sie sich im Stillen.
"So, das ist also unser Wohnzimmer!" Eternia führte Sol herum als ihr auffiel, daß sein Hut gefährlich nahe unter der Decke entlangstreifte.
"Sei vorsichtig, du hast ja draußen das Schild gesehen!" meinte sie mit einem Kichern, um ihre Verlegenheit über das schlecht gebaute Haus zu verbergen.
"Keine Sorge, das geht schon. Gut, daß ich nicht mehr wachse, wie?"
"Heißt das, du willst hier jetzt öfters vorbeikommen?" mischte sich Nahh-Ati mit einem Grinsen ein.
Sol, plötzlich schüchtern, kratzte sich am Kopf und ließ sich auf dem Sessel in der Ecke nieder, während sich Eternia aufs Sofa setzte. Er wurde durch Tamaras Eintreten gerettet.
"Hallo von der Chefin", sagte sie tonlos zu Eternia, die zusammenzuckte.
"Urgh. Hat sie sonst noch was gesagt?"
"Nein. Wie's scheint haben wir heute einen Waffenstillstand." Tamara war noch immer ruhig. "Denkst du nicht, daß du rausgehen und ihr hallo sagen solltest?"
"Uhm... vielleicht später... denke ich."
Sol fragte sich, ob Eternia ein Problem auf der Arbeit hatte, hielt es aber für besser nicht nachzubohren.
"Deine Entscheidung. Ich bin oben beim Essen." Mit diesen Worten ließ Tamara sie allein.
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