Den Küchentisch trugen sie dann aber doch lieber zusammen ins Zimmer.
"Puuuh, was für ein Brummer!" ächzte Eternia. "Wenn der doch nur so schön wäre wie er schwer ist..."
"Noch was, das dir nicht gefällt?" seufzte Sinistra, selbst ganz außer Atem.
"Schon gut, wir legen einfach... eine Decke drüber", murmelte Eternia und überlegte sich eine Ausrede für ihren Kommentar, die nicht gemein klang. "Wäre nur schön gewesen, wenn man ihn im Sommer auch mal in den Garten hätte bringen können, um dort zu frühstücken."
"Oh, das stimmt." Sinistras Augen strahlten, als sie es sich vorstellte. "Naja, vielleicht können wir uns ja mal einen Klapptisch kaufen."
"Wie, du hast keinen in deiner Schatztruhe, in der du auch Borden versteckst?"
"Nein, leider nicht!" lachte die Schwarzhaarige.
"Tisch hin oder her - ich gehe langsam ein vor Hunger!" jammerte Eternia. "Wie wäre es, wenn wir jetzt vergleichen, was wir an Haushaltssachen haben, und dann gehe ich schnell zum Supermarkt und besorge endlich was zu essen?!"
"Das ist wohl die beste Idee, die ich heute gehört habe." Auch der anderen knurrte der Magen. "Mach du den Anfang."
"Gut, bin gleich wieder da."
Eternia brachte zwei Kartons herein und begann darin zu wühlen, während Sinistra noch schnell den Herd putzte. Die Elementaristin wollte das fertig haben, ehe sie völlig ausgelaugt war.
"Da bin ich ja gespannt, was du jetzt hervorzaubern wirst", meinte sie mit einem schnellen Seitenblick auf ihre Mitbewohnerin.
Eternia kramte weiter. "Erwarte nicht zu viel. Ich bin Single und viel herumgereist, da hab ich nicht viel."
"Aber laß mich raten - du hast trotzdem rosafarbenes Geschirr."
"Na und? Ich mag Pink eben! Und alle anderen leuchtenden Farben", entgegnete Eternia und stellte diverse Dinge auf dem Tisch ab. Sinistra schrubbte weiter und lächelte still in sich hinein, als die Blondine hinter ihr sagte: "Nicht jeder steht auf Schwarz, so wie du."
"Oh, aber Schwarz ist gar nicht meine Lieblingsfarbe!" widersprach Sinistra.
"Nicht? Ich dachte du wärst ein Goth, wegen deinem schwarzen Umhang und so."
"Schwarz wird nicht so schnell schmutzig bei der Gartenarbeit", stellte die Elementaristin mit einem verlegenen Schulterzucken fest, "Da kann ich ja schlecht Weiß tragen. Außerdem tragen meine Freundinnen hauptsächlich Schwarz, da hab ich mich halt ein wenig angepaßt." Sinistra runzelte die Stirn. "Eigentlich hab ich sogar nie weiter darüber nachgedacht, was für Farben ich trage. Ich bin modisch nicht so auf der Höhe wie meine Freundin Nareen."
'Ich mag mir gar nicht vorstellen, was Sinistra unter modisch versteht...' dachte Eternia mit einem Schaudern und fragte: "Und was ist nun deine Lieblingsfarbe?"
"Hm..." Die Schwarzhaarige mußte überlegen. "Ich glaube, es ist Grün. Oder Rot. Und Gold."
"He he, mögen wir nicht alle Gold?" Eternia grinste und setzte sich auf den Stuhl. "Ich hab keine Lust weiterzusuchen. Ich bin mir sicher in den anderen Kartons sind noch ein paar Teile, aber das hier sollte für ein improvisiertes Essen ja wohl reichen. Mehr Besteck hab ich definitiv nicht."
"Herrje!" rief Sinistra erschrocken. "Sind das wirklich... Pappteller?"
Eternia murmelte eine verlegene Zustimmung und rief dann belustigt: "He, immerhin sind sie grün!"
"Du besitzt Eisbecher, aber fast nur Pappteller?!"
"Eiscreme ist wichtig..."
"Du meine Güte, was für ein Sammelsurium!"
"Aber wir haben zwei gleiche Tassen. Das ist doch schon mal was!"
"Du wirst es nicht glauben, aber wir haben sogar zwei gleiche Teller. So einen braunen Keramikteller hab ich nämlich auch."
"Wow, so eine Gemeinsamkeit! Wir sind ja quasi Zwillinge!" ulkte Eternia, und Sinistra lachte auch tatsächlich.
"Von Papptellern kann ich nicht essen. Ich gehe mal meine Sachen holen."
"Warte!" hielt Eternia sie zurück, als sie gerade im Flur verschwinden wollte. Sinistra schaute um die Ecke. "Was ist denn noch, Eternia?"
Der Magen der Blondine knurrte hörbar, was als Antwort schon genügt hätte. Eternia meinte: "Soll ich nicht schon mal zum Einkaufen flitzen? Ich hab seit dem Frühstück nichts mehr gegessen."
"Ich hab's auch völlig vergessen vor lauter Arbeit", stimmte Sinistra zu. "Na gut, du kennst dich mit dem Supermarkt sowieso besser aus. Geh ruhig, ich suche solange meine Sachen."
"Du kannst auch gerne im zweiten Karton noch nach meinem anderen Kram schauen, wenn du magst." Die Blondine deutete auf den zweiten Umzugskarton. "Falls du was besseres hast als mein Zeug und es dir im Weg steht kannst du es auch gerne wegräumen."
"Ohne mit dir abzusprechen, wo was steht?"
"Ich find mich schon zurecht, ist ja nur die Küche. Schmeiß nur nichts weg, ja?"
"Das würde ich nie ohne deine Erlaubnis tun! Aber nächstes Mal nimmst du mich mit, damit ich den Supermarkt auch kennenlerne, einverstanden?"
"Uh... Wenn du wirklich jemand brauchst, der dir da die Hand hält..."
"Bei uns in Yonar gibt es nun einmal keine Supermärkte! Wenn es hier einen Wochenmarkt gibt, da kenne ich mich aus!"
"Schon gut, schon gut..."
"Hast du denn noch Geld für Lebensmittel?"
"Wieso, hast du noch welches?" Eternias Interesse war geweckt.
"Nein, du hast alles von mir bekommen."
"Na, dann muß der Rest davon und das, was ich selber habe, reichen. Keine Sorge, wir werden nicht verhungern."
"Dann bis später!"
"Ja, bis dann!"
Beide Frauen machten sich rasch ans Werk.
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Kommentare
Ugh, das ist schon lange her...
Naja wie sie befiehlt: pack meine Sachen aus und räum sie gleich ein...
...und dann oh, du hast noch Geld? *gimme*
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